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Was sind Stosswellen?

Bereits seit mehr als drei Jahrzehnten werden Stosswellen in der modernen Medizin erfolgreich eingesetzt. So hat die Stosswellentherapie vor allem in der Urologie inzwischen einen Großteil der operativen Eingriffe ersetzt.
Sie ist heute die Therapie der Wahl bei der Zertrümmerung von Nieren- und Harnleitersteinen. Seit den neunziger Jahren kommt dieses Verfahren auch bei orthopädischen Erkrankungen zum Einsatz. Radiale Stosswellen sind Schalldruckwellen, die kugelförmig ins Gewebe; z.B. in Muskeln, Sehnen und Bänder eindringen. Sie lösen dort Verklebungen, Vernarbungen, Verwachsungen und Verkrampfungen und sprengen bereits vorhandene Verkalkungen auf.

Wie wirken Stosswellen?

Hierfür werden sie mittels eines Schallkopfs von aussen direkt auf die zu behandelnde Körperstelle gerichtet. So wirken sie punktgenau dort, wo sich das Schmerzzentrum bzw. die Schmerzursache sich befindet. Dabei inaktivieren sie, vereinfacht ausgedrückt zum einen die Schmerz leitenden Nerven; zum anderen regen sie die körpereigenen Reparaturmechanismen an.
Der Effekt: Die Schmerzen lassen meist sofort spürbar nach, Entzündungsprozesse klingen ab, eventuell vorhandene Kalkansammlungen werden abgebaut, und das Gewebe kann sich regenerieren.
Dabei ist die Stosswellentherapie eine äußerst komplikationsarme Behandlung, die sich durch eine hohe Erfolgsrate auszeichnet: Je nach Art der Erkrankung liegt sie zwischen 60 und 80 Prozent. Dabei tritt oft schon nach der ersten Therapiesitzung eine deutliche Schmerzlinderung ein; nach drei Behandlungen kann bereits eine dauerhafte Heilung erreicht werden. Dies ist umso bemerkenswerter, weil die Stosswellentherapie häufig erst dann zur Anwendung kommt, wenn das jeweilige Krankheitsbild schon längst einen chronischen Verlauf genommen hat und alle anderen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind. Oft kann dadurch eine Operation vermieden werden.
Ein weiteres Einsatzgebiet sind tiefliegende schmerzhafte Muskelverhärtungen und Verspannungen.
Diese so genannten Triggerpunkte sprechen sehr gut auf Stosswellen an.

Wie läuft die Behandlung ab?

Die Stosswellentherapie wird ambulant in der Praxis durchgeführt. Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung kann die zu behandelnde Region, z.B. wenn eine Verkalkung vorliegt, genauer dargestellt werden. Für die Behandlung selbst wird die schmerzende Stelle zunächst mit einem Kontaktgel bestrichen. Dann wird der Stoßwellenkopf von aussen ca. 10 Minuten unblutig durch die Haut auf den Reizpunkt gerichtet. Die einwirkenden Schallwellen sind sehr fein dosiert, so dass sie der individuellen Schmerzempfindlichkeit des Patienten jederzeit angepasst werden können.
Anschließend kann der Patient wieder nach Hause gehen. Eine Ruhigstellung der behandelten Körperpartien ist nicht notwendig. Empfehlenswert ist es allerdings zusätzliche Dehnungsübungen durchzuführen, damit Muskeln, Sehnen und Bänder wieder die nötige Flexibilität erhalten.
In der Regel sind drei Behandlungstermine in einwöchigem Abstand notwendig. Um unnötige Wartezeiten zu vermeiden, sollten Sie hierfür feste Termine vereinbaren.

Bei welchen Krankheitsbildern kommen Stosswellen zum Einsatz?

•    Sehnenansatzschmerzen mit oder ohne Verkalkung
•    Tennis- und Golferarm
•    Kalkschulter
•    Hüfte (Leiste oder seitlich)
•    Kniegelenk (seitlich oder Kniescheibenspitze)
•    Bei schlecht heilenden Knochenbrüchen
•    Achillessehnenschmerz
•    Fersensporn